Tutorial für Neueinsteiger

1. Der Einstieg

Wie genau soll die Darstellung sein?

Je genauer, desto mehr muss man Recherche betreiben und auch ausgeben. Allerdings kann man einiges sparen, wenn man weiß, was man benötigt und wo man es herbekommt.

Fehler entstehen, wenn man sich nicht richtig vorbereitet oder sich falsch informiert.

Eines der richtigen Schritte hast Du schon getan, sonst könntest Du dieses hier nicht lesen :)

Alles was man weis oder denkt zu wissen, muss immer wieder überprüft werden oder durch andere Quellen verfestigt oder revidiert werden.

Daher wende folgende Regeln an:

1. Informiere Dich nach der Zeit, die Du Darstellen möchtest.

2. Informiere Dich nach dem Ort, an dem Deine Darstellung existieren soll.

3. Informiere Dich über Deine Darstellung.

4. Beginne mit der Recherche und suche Quellen.

5. Fange an Dein Wissen umzusetzen.

2. Das Umfeld

Kopiere keine anderen, dann übernimmt man meist irgendwelche Fehler. Aber sei offen für Tipps und Ratschläge. Alles sollte belegbar sein und die Quellen existent.

Facebook, Youtube, Wikipedia usw. sind keine Quellen. Also sei vorsichtig mit den Aussagen, die auf diesen Plattformen existieren.

Wenn einer Dir seriöse Belege liefert, die Dein erarbeitetes Wissen anders darstellen, dann akzeptiere die neue Sicht und verarbeite diese, ohne zu murren oder zu stänkern.

3. Interpretationen

Sei vorsichtig mit Interpretationen. Jeder Beleg sollte Minimum zweimal bei verschiedenen Quellen zu finden sein.

Auf dem einen Bild sehen wir manches, was auch nur im übertragenen Sinn Gültigkeit hat. Am besten sind hier die Bilder einzustufen, die Menschen mit Hasenköpfen oder ähnlichem aufweisen. Nicht jeder Mann im Mittelalter hatte aber einen Hasenkopf.

Hier können auch Quellenangaben im Buch helfen und zu weiteren Quellen leiten. Auch diverse Suchmaschinen können helfen. Man darf nur eben nicht alles unbesehen übernehmen.

Wichtig: Zeitliche und Örtliche Unterschiede. Nicht alles im Raum Hamburg um 1250 war genauso , wie im Raum München 1350.

4. Kosten

Es gibt diverse Plattformen, die vieles billig anbieten. Warum soll ich für ein Paar Schuhe 250 Euro ausgeben und vielleicht drei Wochen warten, wenn ich so ähnliche für 50 Euro in zwei Tagen bekommen kann.

Ganz einfach. Auch im Mittelalter gilt, günstig und billig ist nicht immer richtig.

Ist das Material für die Zeit geeignet (Sohlen bei Schuhen wendegenäht)?

Ist die Verarbeitung hochwertig (Handarbeit vs. Asiatische Kinderfertigkeit)?

Ist es ein Zeitgenaues Utensil (Zeitfenster: Mittelalter von 1000 bis 1600)?

Man findet einiges günstig im Netz, auf Flohmärkten oder auf Mittelaltermärkte. Günstig ist hier nicht billig gemeint. Es gibt Mittelaltermessen, wo man Schnapper macht, untereinander Tauschen, oder ähnliches. Hier halten sich die Qualität und der Preis meist die Waage.

Die letzte Gruppe ist Handarbeit und preislich hoch, aber gerechtfertigt.

Ein Umhang aus Wolle für 350 Euro? Wahnsinn. Oder doch nicht? Wenn ich ca. 35 Stunden damit verbringe einen Webstuhl einzurichten, zu weben und den Umhang endbearbeite, komme ich auf 10 Euro die Stunde. Das ist unterhalb des Mindestlohnes. Also schaut nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Arbeit, die dahinter steckt.

Ps. Die Qualität ist auch eine ganz andere.

5. Wie schnell muss ich sein und warum?

Das Mittelalter ist seit ca. 500 Jahren vorbei. Also kann ich mit Zeit lassen.

Ich kann hochwertig Artikel erwerben und kann darauf ruhig etwas warten.

Sowie in Ruhe gründlich arbeiten und muss nicht Pfuschen (das dauert dann wieder länger).

Auch in Ruhe vernünftig recherchieren spart Zeit und man kann mit dem Wissen gezielter arbeiten.

Es ist wie im wirklichem Leben. Die Vorbereitungen fressen am meisten Zeit. Wenn man die Grundkenntnisse hat (Nähen, Schneidern, Schnitt, Versäumen usw.), dann kann man alles in Ruhe und überall machen. Während man irgendwo wartet kann man eine Leinenhülle für einen Bogen Nähen. Andere Versäumen ihre Kleidung auf der Fahrt zur Veranstaltung oder Loopen ein Band.

Das Positive ist, die Zeit verfliegt wie im Winde, wenn man dabei ist.

Daher nehmt dieses Hobby ernst, aber nicht zu ernst. Es macht viel Spass, Wissen zu vermitteln sowie das Mittelalter zu erleben und zu leben. Wenn ihr etwas nicht wisst, steht dazu. Nichts ist schlimmer, als wenn Märchen erzählt werden.

Genießt die Ruhe und den Frieden, den dieses Hobby bietet. Seid so zu den anderen, wie ihr wollt, das sie zu euch sind. Dann macht ihr alles richtig.

Copyright by Andreas von Dollberghe

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